Natürliches Gerinne

Messtellen Inbetriebnahme

  • Daten:
    Typ: natürliches Gerinne

    • Füllstand: ca 0,30m
    • Fließgeschwindigkeit: ca. 1,00m/s
    • Gerinnebreite: ca. 8m
    • Durchfluss kann nicht gestoppt werden

Verwendete Messtechnik:
NIVUS NivuFlow Mobile 750 mit einem CSP-Keilsensor

Schritt 1: Messplatz festlegen

Position für den Messplatz unter Beachtung der hydraulischen Abflussbedingungen festlegen.

In dieser Situation, das Wasser fließt auf den Betrachter zu, jede Position ab einem Abstand von ca. 10m vor der Brücke. Kurz nach der Brücke befindet sich ein Stauwehr, das das Durchström-Verhalten beeinträchtigt.

Schritt 2: Installations-Art festlegen

Die Sensor-Position und die Art der Sensor-Installation festlegen. In diesem Beispiel ist eine Befestigung am Gerinne Boden sehr aufwendig, da das Wasser nicht abgestellt werden kann. Hier ist die Installations-Art „Schwimmer“ die praktikabelste Lösung.

Schritt 3: Installation vorbereiten

Sensor-Installation vorbereiten. Es wird ein Surfboard benötigt, an dessen Unterseite der Sensor angebracht werden muss. Dies kann ohne
verschrauben (Beschädigung des Boards) mit Hilfe der Sensor-Grundplatte des Sensor-Befestigungs-Systems (RMS – Rohr Montage System) der Fa.
NIVUS erfolgen. Die Unterseite des Boards, in dem Bereich der Grundplatten Fixierung mit Alkohol reinigen.

Danach die Grundplatte mittels Doppelseitigem Klebeband (z.B. Scotch) aufkleben. Dabei ist zu beachten, dass die Grundplatte in einer Flucht zwischen Surfboard Spitze und Surfboard Finne ausgerichtet angebracht wird und
sich der er Montageort für den Sensor im
waagerechten Bereich des schwimmenden Surfboards befindet

Nach dem Aufbringen der Grundplatte sollten die Übergänge auf der Querseite (im Strömungsbereich
liegend) zusätzlich mit einem PVC Klebeband überklebt werden, damit keine
schwimmenden Holzteile sich festsetzen können. Danach wird der Sensor auf die Grundplatte aufgesteckt und das Sensor-Kabel nach hinten geführt und mit PVC-Klebeband fixiert.


An der Oberseite der Surfboards wird das Kabel nach vorne geführt und mit dem Befestigungsseil verbunden.

Eventuell ist es Nötig ein Loch in das Surfboard zu bohren um das Befestigungs-
Seil fixieren zu können. Hier sollte das Loch nach dem Bohren mit einem Lack oder Kleber versiegelt werden, damit sich das Surfboard nicht mit Wasser vollsaugen kann.

Schritt 4: Gerinne-Profil

Vor Ort an der Messstelle im Bereich der Sensorplatzierung das Gerinne-Profil herausmessen. Für die spätere Messgenauigkeit ist es wichtig, dass die Gerinne-Geometrie in dem Bereich der Geschwindigkeits- und Höhen-Messung erfolgt (!)

Bei einem natürlichen Gerinne wird zunächst ein Referenz-/ Nullpunkt, außerhalb, an einer Uferseite, des Gerinne Profils festgelegt. An diesem Punkt kann nun ein nivellierter Laser-Pointer und ein Laser-Abstandsgerät platziert werden. Die nivellierte Laser Pointer Linie ist nun die Nullpunkt-Linie, von der die einzelnen Messlotrechten bis auf den Gerinne Boden herausgemessen werden.

Über die Gerinne Breite können nun bis max. 32 Stützpunkte verteilt werden. Dabei spielt es keine Rolle, wenn die verschiedenen Messlotrechten unterschiedliche Abstände zueinander aufweisen. An jeder Messlotrechten muss nun die Entfernung zum Null-Punkt und die Tiefe der Messlotrechte gemessen werden.

Nebenstehende Skizze veranschaulicht diesen Arbeitsschritt.

Es ist darauf zu achten, dass die Messlotrechten, eventuell mittels einer ausziehbaren Messstange, senkrecht herausgemessen werden um Fehler zu vermeiden. Die Messstange sollte eine, dem Gerinne Boden, angepasste Auflagefläche (z.B. 10x10cm) besitzen um nicht punktuell im Boden einzusinken und an der Oberseite ebenfalls eine kleine Platte mit einem Kreuz um die Messstange in der Höhe auf den Laser-Punkt einstellen zu können. Weiterhin kann dann auf diese Platte mit dem Laser-Abstands-Handmessgerät die Distanz zum Referenzpunkt ermittelt werden

Alle Werte sind von Hand zu notieren um sie dann später im Messumformer hinterlegen zu können.

Schritt 6: Sensor positionieren

Surfboard mit Sensor in der Kanalmitte positionieren und fixieren.

Schritt 5: Parametrierung

Das Messgerät mit dem Magneten einschalten und eine WLAN-Verbindung mit dem Handy herstellen (siehe hier die Beschreibung in der Betriebsanleitung)

    • Messstellenname eintragen
    • Gegebenenfalls Einheiten prüfen
    • Uhrzeit synchronisieren
    • Mess- und Speicherzyklus festlegen
    • Gerinne Geometrie „Kanal“ auswählen und die Gerinne Maße in die Stützpunkt-Tabelle eintragen
    • Verwendeter Füllstands-Sensor auswählen
    • Höhen-Offset eintragen, in diesem Beispiel hat das Surfboard eine Eintauchtiefe, diese ist zu ermitteln und hier einzutragen
    • Fließgeschwindigkeitssensor auswählen (falls nicht automatisch erkannt)
    • Danach Parametrierung speichern
    • Messung beginnt.

 

 

Schritt 7: Messungen durchführen

Die Messung läuft nun mit dem ausgewählten Mess- und Speicherzyklus. Hierzu muss nun je nach gewünschter Datenmenge abgewartet werden. Je mehr Daten aufgenommen werden, desto mehr Informationen sind danach über das Durchflussverhalten vorhanden.

Schritt 8: Messungen beenden

Wenn die Messung beendet ist sollten die Messdaten auf den USM-Stick übertragen werden. Dazu ist das Gerät zu öffnen und der USB-Stick einzustecken. Danach über das Handy-Display im Menü Daten / Datenspeicher den Messzeitraum der durchgeführten Messung eintragen und mit Auswahl Daten auf USB speichern die Daten auf den USB-Stick übertragen.

WICHTIG:


Das Messgerät muss nun ausgeschaltet werden, damit es im ausgebauten Zustand nicht weiter läuft (!)

Dazu im Menu System / Service den Button „Powerdown“ betätigen. Unmittelbar danach schaltet sich das Messgerät aus und die WLAN-Verbindung zum Handy ist unterbrochen.

Schritt 9: Parameter Dokumentation

Das Messgerät, NIVUS NFM mobile 750, erstellt eine komplette Messstellen-Parameter-Dokumentation und gibt diese als pdf- sowie auch als csv-file aus.

    


 

Autor: Martin Vogt

... über 20 Jahre Erfahrung im Bereich Wasser-Durchflussmessungen.

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